Gedichte von NANA
Wie müsste es wirklich heißen
Wenn die Linken, die selbständig Denker mit Dreck beschmeißen,
Wenn sie Kritiker aus ihrer Demo für Versammlungsfreiheit rausschmeißen.
Wenn sie Menschen die engagiert für Grundrechte demonstrieren,
aus ihrer Demo im Vorhinein schon wollen aussortieren.
Das wird eine „Hygienedemo“ der anderen Art.
Da wird schon im Vorfeld dafür gesorgt,
dass kein Freigeist sich mit dieser Demo „paart“.
So erscheint das Bündnis der Linken schön smart.
Ecken und Kanten, das wäre für eine Demokratie auch viel zu appart.
Das ist die Strategie der sozialen Zersetzung.
Sie ist spezialisiert auf seelische Verletzung.
Doch auch die führt zu starker Verätzung.
Wenn dieses schöne Bündnis gegen Rechts nicht bald erwacht
Und sich gewahr wird wobei es diesmal
Ganz unbewusst
mitmacht,
wofür es sich hat instrumentalisieren lassen,
nur um Menschen die für Grundrechteerhalt streiten
eins zu verpassen,
die schon für Grundrechte gestritten haben
als die „Linken“ noch im Koma lagen.
Grundrechteaktivisten sind auf dieser Demo
„Kein Angriff auf das Versammlungsrecht“
nicht willkommen.
Wo sind wir hingekommen?
Wieso kommt mir dabei eine Kurzgeschichte von Elisabeth Langgässer in den Sinn,
sie heißt Saisonbeginn.
Ein Bergdorf erwacht aus seinem Winterschlaf
und putzt sich raus für die Touristen.
Doch ein Schild am Ortseingang macht deutlich
wer hier nicht mitspielen darf.
Das sind die zukünftigen Vermissten.
Ich fühle mich apathisch,
bin gerade erst erwacht
mal sehen was mein Bewusstsein mit mir macht,
einfach nur schauen,
nur blicken
ohne zu denken,
ist das wirklich sympathisch?
So kann ich mich gar nicht lenken.
Ich fühle mich wie in mir selbst gefangen,
wenn ich einfach nur glotze.
So kann ich gar nicht in die Welt gelangen.
Ohne denken zu schauen
ist ein wirkliches Grauen.
Es fehlt das Vertrauen.
Was mein Denken mit der Wahrnehmung macht,
wer hätte das gedacht!
Über das Denken kann ich mich in Beziehung bringen.
Über das Denken entstehen das Ich und das Außen.
Gleich nach dem Erwachen ist diese Trennung noch gar nicht da,
ist diese Beziehung noch gar nicht wahrnehmbar.
Mit dem Denken tritt eine Differenzierung ein,
sie lässt mich erst der Schöpfer meines Lebens(weges) sein.
Die unsichtbaren Mechanismen
Die perforierte Gesellschaft,
wie bei einem alten Briefmarkenbogen,
bei dem sich viele Sollbruchstellen
durch das ganze Blatt durchzogen
die Menschen zu vereinzeln,
so hat man es geschafft.
Wer hat nur diese Löcher gemacht?
Warum wurden die Einstiche nicht wahrgenommen?
Wo war der Anfang, wo hat es begonnen?
Da mitzumachen, wer hat uns dazu gebracht?
Wie kam die nicht wahrnehmbare Orchestrierung zustande?
Kann man am Muster der Sollbruchstellen
etwas dazu erkennen?
Wer in welche Richtung soll rennen?
Was war der Punkt in der Persönlichkeit,
mit dem der Einzelne eingefangen wurde?
DAZUGEHÖRIGKEIT!
Die Angst vorm alleinigen Stand
hat man gegen den Menschen verwand.
Die Mutlosigkeit hat man sich zu Nutze gemacht
und so die Menschen
gemeinsam
zur Vereinzelung gebracht,
der sie versuchten
durch Anpassung zu entkommen,
doch nichts
hatten sie für ihr individuelles Leben
dadurch gewonnen.
Das Alleinsein wurde erst dadurch richtig entfacht.
So war die Entsolidarisierung in der perforierten Gesellschaft vollbracht.
Das sich überschlagende Leben,
das ist ganz schön schnelles Erleben.
Da komme ich mit dem Erleben gar nicht hinterher.
So zu leben ist ganz schön schwer.
Ich taumle durch meinen Tag,
mir dreht es sich im Bauch
und schwindelig ist mir auch.
Überall angefangene Handlungsstränge,
zwischen denen ich hin und her renne,
nur um keine Zeit zu verlieren,
um noch die kleinste Zeitspanne zu amortisieren.
Pausen kommen bei mir nicht vor,
denn da erklingt mein Antreiberchor:
„Schaffen, schaffen, schaffen!“
Von einer Ideenflut getrieben,
die sich wie eine Gebirgswand vor mir auftürmt.
Wo ist dabei mein Leben geblieben.
Haben meine Ideen es aus mir vertrieben?
Nein die Ideen sind nicht Schuld daran,
ein zu schwaches Ich ist der Grund
weswegen das ganze Chaos begann.
Seine Aufgabe wäre es gewesen,
die Ideen zu organisieren
und nicht zuzulassen,
dass die Ideen einen tyrannisieren.
Das Ich ist der Ideen-Gestalter
und auch der Ideen-Verwalter.
Nana